Innerhalb von zwei Jahren hat Jenny von TULPENTAG nicht nur gelernt was ein Blog ist, sondern betreibt mittlerweile sogar selber einen wunderschön gestalteten und auch sehr erfolgreichen DIY Blog. Im Interview mit Furnerama erzählt sie uns, was sie in der vergangenen Zeit alles lernen musste und gibt wertvolle Tipps für andere DIY Blogger zu den Themen Pinterest, SEO und Co.
Nils: Hi Jenny! Vielen Dank, dass du dir die Zeit für ein Interview mit uns genommen hast. Könntest du dich zunächst einmal mit einigen Worten unseren Lesern vorstellen?
Jenny: Gern. Ich bin Jenny, 28 Jahre alt und wohne zusammen mit meinem Freund in Mainz. Hier arbeite ich in Vollzeit als Sozialpädagogin. Im März 2015 habe ich meinen Blog „Tulpentag“ gestartet, auf dem ich Rezepte, DIYs und Wohnideen veröffentliche.
„Alles, über das ich schreibe, liebe ich und ich denke nur so kann man andere inspirieren!“
Nils: Du betreibst den DIY-Blog TULPENTAG. Wofür steht dein Blog? Was macht ihn besonders?
Jenny: Kochen, Backen, Kreativsein und Möbelrücken sind meine Leidenschaften und die möchte ich gern an andere weitergeben. Alles, über das ich schreibe, liebe ich und ich denke nur so kann man andere inspirieren und ermutigen, Neues auszuprobieren. Bei meinen Rezepten steht der Genuss klar im Vordergrund. Meine Einrichtungstipps haben einen klaren, modernen und individuellen Stil. Meine DIYs sollen die eigene Wohnung noch schöner machen und leicht umzusetzen sein. Oft geht es um Upcycling und das Kreativsein mit wenigen Mitteln.
„Ich wusste damals noch nicht einmal, was ein Blog ist.“
Nils: Wann und wie bist du zum Bloggen gekommen?
Jenny: Mit dem Bloggen habe ich im März 2015 begonnen und das, obwohl ich damals noch nicht einmal richtig wusste, was ein Blog ist. Mein Ziel war es anfangs, meine Rezepte mit anderen zu teilen. Dass daraus nun ein so schönes Hobby wurde und ich das Selbermachen und Fotografieren wieder für mich entdeckte, konnte ich damals nicht erahnen. Mehr oder weniger über Nacht und in einer eigentlich sehr stressigen Phase meines Studiums habe ich einfach angefangen und meinen ersten Beitrag veröffentlicht. Meine Schreibweise und die Bilder waren schlimm und von Social Media Kanälen hatte ich nicht die geringste Ahnung. Mit der Zeit habe ich mich in alles eingefunden. Ich habe viel durch Ausprobieren gelernt.
Jeder Mensch kann kreative Projekte umsetzen, wenn die Anleitung gut ist!
Nils: Warst du schon immer kreativ oder kann man das lernen?
Jenny: Kreativ war ich schon immer. Früher habe ich viel gemalt und mein Kinder- und Jugendzimmer ständig mit selbstgemachten Dingen umgestaltet. Schon damals musste ich Ideen, die mir in den unpassendsten Momenten kamen, direkt umsetzen.
Ich bin der Meinung, dass man Kreativität nicht lernen kann, dass aber jeder Mensch kreative Projekte umsetzen kann, wenn die Anleitung gut ist.
Nils: Was ist deine persönliche DIY-Note? Was zeichnet deine Kreationen aus?
Jenny: Meine DIYs sind meist einfach und schnell umzusetzen und haben immer einen praktischen und zugleich dekorativen Nutzen. Sie machen die Wohnung noch gemütlicher und bringen Persönlichkeit in die eigenen vier Wände. Alle Kreationen sind modern und geradlinig. Sie lassen dabei immer einen gewissen Gestaltungsspielraum und sollen in erster Linie inspirieren.
Nils: Hast du einen Geheimtipp, wie du dich für neue DIY-Ideen inspirieren lässt?
Jenny: Einen Geheimtipp habe ich nicht. Ich lasse mich tagtäglich von allen möglichen Eindrücken inspirieren. Manchmal ist es einfach nur ein Rest von einem Material, das ich im Schrank finde. Manchmal ist es ein Bild, das ich auf Pinterest oder in einer Zeitschrift entdecke. Manchmal ein Stück Holz, das ich beim Spaziergang finde oder eine Wohnung, in der ich mich aufhalte. Manchmal ist es aber auch eine Blogger-DIY-Challenge mit einem bestimmten Thema, die mich inspiriert.
Nils: Welches ist dein persönlicher DIY-Favorit aus deiner eigenen Kreation?
Jenny: Einen direkten Favoriten habe ich gar nicht, denn ich liebe wirklich alle Dinge, die ich bisher gezeigt habe. Zu meinen liebsten gehören aber unsere selbstgestaltete Lampe mit Textilkabel, die Mini-Kupferkerzen und mein Klemmbrett mit Kork.
Nils: Wie lange sitzt du im Schnitt an einem Blog-Artikel? Wie viel Zeit geht dabei auf das Konto der kreativen Arbeit und wie viel fließt in das Bloggen?
Jenny: Das ist schwer zu sagen, da es ganz auf das Projekt ankommt. Oft kommt eine Idee einfach so, oft muss ich mir aber (vor allem für eine Kooperation) auch mal länger Gedanken über die Ausgestaltung machen. In den meisten Fällen geht die Umsetzung der Idee schnell, denn das macht die DIYs auf Tulpentag aus. Auch das Fotografieren und die Bildbearbeitung nehmen bei mir mittlerweile nicht mehr viel Zeit ein. Den größten Part nehmen das Schreiben des Posts, das Anpassen der Texte und Fotos für die Social Media Kanäle und das dortige Bewerben der Beiträge ein. Im Schnitt sind es etwa 5 Stunden, die ich für einen Beitrag benötige.
Nils: Ist dein Blog ein reines Hobby oder verdienst du auch Geld mit deiner Arbeit?
Jenny: Anfangs war der Blog reines Hobby. Nun ist es ein Hobby, mit dem ich neben meinem Vollzeitjob Geld verdiene. Oft ist das ja sehr verpönt. Ich denke aber: Was kann einem Besseres passieren als mit den Dingen Geld zu verdienen, die einem Spaß machen?!
Gut 93% meiner Leser kommen von Pinterest!
Nils: Auf welchen Social Media Plattformen bist du aktiv?
Jenny: Ich nutze verschiedene Social Media Kanäle zu ganz unterschiedlichen Zwecken. Zwar teile ich Bilder von neuen Beiträgen zum Beispiel auf Instagram, allerdings nutze ich diese Plattform viel lieber zur Inspiration. Ich liebe es, Bilder anzuschauen. Auch auf Facebook bin ich aktiv. Auch hier teile ich neue Beiträge, nutze es aber vorwiegend zum Austausch mit anderen Bloggern. Um Traffic für den Blog zu generieren, kann ich ganz klar Pinterest empfehlen, auch wenn das eher zu den Suchmaschinen als zu den Social Media Plattformen gehört. Es gibt glaube ich keine effektivere Form, um Leser auf seine Kreationen aufmerksam zu machen. Gut 93% meiner Leser kommen von dort. Dass ich dort so aktiv bin, liegt wahrscheinlich auch daran, dass mir Pinterest am meisten Spaß bereitet. Dies ist auch der einzige Kanal, den ich privat nutze. Er ist Inspiration pur.
Jennys Top Pinterest-Tipps:
- Pinnen, pinnen, pinnen.
- Hochkantfotos – am besten eigens für Pinterest erstellte, besonders längliche Formate verwenden.
- Gute Bildqualität!
- Bilder auf thematisch passende eigene Boards und Gruppenboards pinnen.
- Nicht nur eigenen Content pinnen – gib deinen Lesern viel Input!
- Nutze Tools um die nötige Menge an Pins regelmäßig zu schaffen.
- Nutze die neuen Hashtags auf Pinterest!
Nils: Hast du einen ultimativen Tipp für andere Blogger, wie sie Pinterest am besten nutzen?
Jenny: Zuerst einmal heißt es pinnen pinnen pinnen! Ich nutze ausschließlich Hochkantfotos bei Pinterest. Oft erstelle ich dafür sogar extra Bilder, die ein besonders längliches Format haben. Die werden einfach besser gesehen und demnach häufiger geteilt. Eine gute Bildqualität ist dabei unerlässlich.
Meine Beiträge pinne ich auf thematisch passende Boards – und zwar auf meine eigenen und auf Gruppenboards. Gruppenboards ist ein riesiges Thema, über das ich auch schon einen extra Beitrag verfasst habe. Sie sind in Deutschland nämlich leider nur schwer zu finden. Sie lohnen sich aber besonders für kleine Blogger, die selbst noch nicht viele Follower haben.
Bei Pinterest sollte man zudem darauf achten, dass man nicht nur eigenen Content, sondern auch fremden Content pinnt. Ziel ist es, seinen Lesern möglichst viel Input zu geben, so stuft Pinterest das eigene Profil als wertvoll ein und pusht es zusätzlich. Dadurch entsteht ein Kreislauf, der diesen Kanal fast zum Selbstläufer macht. Um möglichst viel zu Pinnen, nutze ich aktuell Tailwind, denn sonst wäre es natürlich kaum machbar, über den Tag verteilt immer wieder interessante Dinge zu teilen.
Seit neuestem gibt es auf Pinterest Hashtags. Wenn ihr sie in eurer Bildbeschreibung verwendet, steigert ihr eure Chancen, gesehen zu werden.
Schreibt die Beiträge in erster Linie mit ganz viel Liebe!
Nils: Hast du einen weiteren Tipp für andere Blogger, wie sie mehr Leser für Ihren Blog gewinnen können?
Jenny:Schreibt die Beiträge in erster Linie mit ganz viel Liebe und gebt dem Ganzen Zeit. Natürlich solltet ihr euch früher oder später auch mit SEO auseinandersetzen – das sollte man dem Beitrag aber nicht anmerken. SEO heißt für mich in erster Linie: Bildern konkrete Namen geben (sowohl in der Datei als auch im ALT-Text) und Wörter verwenden, nach denen mit Suchmaschinen oft gesucht wird (sowohl in der Überschrift als auch im der URL und im Text selbst).
Vernetzt euch außerdem mit anderen Bloggern. Das macht nicht nur Spaß und kann bei Problemen sehr hilfreich sein, ihr macht so auch auf euch aufmerksam und erweitert eure Reichweite. Kommentiert bei anderen Blogs oder schreibt einfach mal andere Blogger an, die sich in eurer Nische bewegen. Nehmt an Linkpartys und Blogparaden teil oder geht zu Bloggertreffen. Die gibt es mittlerweile in fast jeder Stadt.
Nils: Wie viele Besucher hat dein Blog aktuell in einem Monat?
Jenny: Mein Blog hat aktuell knapp über 70.000 Seitenaufrufe und 50.000 einzelne Besucher im Monat.
Nils: Gibt es ein Lieblingsmaterial, mit dem du besonders gerne arbeitest und wenn ja, warum?
Jenny: Aktuell arbeite ich total gern mit Kork und Betoneffektmasse. Beides ist leicht zu verarbeiten und total vielseitig. Man kann damit tolle moderne Sachen erzeugen. Auch für Upcycling-Projekte sind die Materialien perfekt.
Nils: Wo soll es mit deinem Blog in der Zukunft hingehen?
Jenny: Aktuell würde ich mich einfach freuen, wenn mir der Blog weiterhin so viel Spaß bereitet. Wenn ich damit zukünftig ein regelmäßiges Einkommen erzielen könnte, um in meinem Hauptberuf Stunden zu reduzieren, wäre das natürlich toll. Das ist aber kein Muss.
Nils: Vielen Dank, Jenny, für das Interview mit den vielen interessanten Infos zu dir und deinem Blog!
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